Oktober 2016

Das 2.  NetMath-Treffen 2016 fand  am  Mittwoch, dem 12. Oktober  2016, in Kaiserslautern statt.

Das 2. NetMath-Treffen des Jahres 2016 fand am Mittwoch, dem 12. Oktober, am Virtuellen Campus Rheinland-Pfalz in Kaiserslautern, Erwin-Schrödinger-Str., Geb. 57, statt. Das Treffen bestand aus einem Workshop (10-12 Uhr) und einem Vortragsprogramm (13-16 Uhr)

Workshop: IMathAS für Nicht-Anfänger

Am Vormittag, von 10-12 Uhr, gab es einen Workshop „IMathAS für Nicht-Anfänger“, geleitet von Ingo Dahn. Das Mathematik-Testsystem IMathAS, wird vom VCRP insbesondere für die rheinland-pfälzischen Hochschulen bereitgestellt. Für die Hochschulen des Landes ist die Nutzung kostenlos. Andere Hochschulen können es nach Vereinbarung mit dem VCRP nutzen.

IMathAS zeichnet sich u.A. dadurch aus, dass Dozenten damit Mathematik-Tests erstellen und in eine Lernplattform einbinden können, ohne dafür erst eine Schulung besuchen zu müssen. Tausende Aufgaben stehen in der hochschulübergreifenden IMathAS-Aufgabenbibliothek zur Verfügung.

Darüber hinaus bietet IMathAS jedoch viele, selten genutzte, Möglichkeiten, die eine gewisse Einarbeitung erfordern. Vor allem muss man aber überhaupt erst mal wissen, dass es sie gibt! Gerade im Sommer 2016 ist IMathAS um etliche neue Wekzeuge erweitert worden. Im Workshop sehen wir uns entsprechende Beispiele an und erfahren an Hand der entsprechenden Quelltexte wie man Ähnliches selbst nutzen kann.

Der Workshop wandte sich insbesondere an Lehr- und Hilfskräfte, die erste Erfahrungen beim Einsatz von IMathAS in der Lehre haben. function-Aufgaben, randomizer und multipart-Aufgaben sollten für die Teilnehmer keine Fremdwörter sein. Aber auch ohne IMathAS-Vorkenntnisse konnte man im Workshop erfahren, an Hand eines Demo-Tests erfahren, welche vielfältigen Möglichkeiten dieses System bietet. Der im Workshop verwendete Test kann im OLAT-Kurs IMathAS durchgeführt oder als Muster für eigene Aufgaben heruntergeladen werden.

Vortragsprogramm

Die Folien der Vorträge können im OLAT-Kurs NetMath eingesehen werden.

Abstracts

Dr. Ingo Dahn, VCRP: Brückenkurs für Faule? – Ein Gedankenexperiment

Für Mathematik-Aufgaben wird oft die Benutzung des Taschenrechners verboten. Die Begründungen dafür reichen vom „sinnentleerten Knöpfchendrücken“ bis zum „Verlust uralter Kulturtechniken“. Infolgedessen werden Studierende des 21. Jahrhunderts gezwungen, Mathematik-Aufgaben exakt so zu bearbeiten  wie die Studiosi von Newton und Leibniz, während sie (ebenso wie ihre Dozenten) im täglichen Leben wohl kaum freiwillig zwei Dezimalzahlen mit Stift und Papier dividieren würden.

Der Beitrag untersucht, wie ein Brückenkurs aussehen könnte, der frei verfügbare digitale Hilfsmittel nicht nur zulässt sondern sie bewusst einsetzt. Welche Lernziele – außer Rechenfertigkeiten – wären gefährdet und wie kann man sie durch geeignete Kurs- und Aufgabengestaltung dennoch erreichen? Welche zusätzlichen Kompetenzen könnte man so in der selben Zeit vermitteln?

Dr. Jutta Binder-Hobbach und Gergana Liligreen, Hochschule Worms: Erfahrungsbericht über den Mathe-Vorkurs 2016 der Hochschule Worms

An der Hochschule Worms wurde 2016 ein neuer Mathe-Vorkurs auf der Lernplattform Moodle eingerichtet. Der Kurs verwendet u.a. Materialien der Hochschule Wildau und der Hochschule Kaiserslautern, die über die NetMath-Initiative zur Verfügung gestellt wurden.

Prof. Barbara Grabowski, htw saar: Online-Mathe-und Statistik-Kurse mit intelligenter Übungsunterstützung

Für die mathematische Hochschullehre werden zunehmend online-Kurse angeboten. Den Mehrwert solcher Kurse gegenüber klassischen Lehrkonzepten sehen wir unter anderem

  1. a) in den besseren Möglichkeiten einer automatisierten individuell gestaltbaren interaktiven Übungsunterstützung, durch die zielgerichtet auf jeden Lernschritt des Lernenden mit adäquaten Hilfen und Rückmeldungen geantwortet werden kann und
  2. b) in Kurskonzepten, die es besser ermöglichen, private/familiäre/berufliche Situationen und das Studium in Übereinstimmung zu bringen.

Der Beitrag stellt an der HTW saar mit MathCoach entwickelte „intelligente“ Übungaufgaben, sowie verschiedene an der htw saar angebotene online-Kurskonzepte,  insbesondere im Bereich Mathematik-Brückenkurs und Kombinatorik/Statistik/Wahrscheinlichkeitsrechnung vor.

Julia Gaa, Hochschule Kaiserslautern: Inputs im Flipped Classroom-Konzept eines Mathematikvorkurses

In Flipped Classroom-Veranstaltungen haben Lernenden immer wieder Probleme beim Einstieg in die Selbstlernphase. Es fällt ihnen schwer, sich selbständig adäquat mit den Lernmaterialien auseinanderzusetzen. Ein vorbereitender Input könnte helfen den Start in die Selbstlernphase zu erleichtern. Im Projekt werden Merkmale eines guten Inputs identifiziert und deren Einfluss auf den Lernerfolg der Studierenden eines Blended-Learning-Mathematikvorkurses in einer Experimentalstudie empirisch überprüft.

Christina Dau-Schmidt und Kathrin Timm, Pearson Deutschland GmbH: MyMathLab Deutsche Version – Ein preisgekröntes Online Mathe-Tutorium

Über 31 Millionen Studierende weltweit nutzen an über 2000 Hochschulen erfolgreich MyMathlab. Auf Basis dieser langjährigen Erfahrung ist MyMathLab seit 2012 nun auch endlich in deutscher Sprache erhältlich.

Hierbei handelt es sich um ein webbasiertes Online-Tutorium, das die hochwertigen Inhalte der Pearson Lehrbücher zum Thema Mathematik in ein interaktives Lernumfeld überträgt.

Neben den bereits verfügbaren Analysis 1+2 und Mathematik für Wirtschaftswissenschaftler bietet der neue Kurs „Brückenkurs Mathematik“ über ca. 2.500 Aufgabentypen mit umfangreichen Lernhilfen und sofortiger Rückmeldung an.  Damit können Lehrende und Studierende die Lernfortschritte direkt (und auch quantitativ) überprüfen, so dass jederzeit Transparenz über den Leistungsstand vorliegt. Eine Erweiterung mit eigenen Aufgaben ist selbstverständlich möglich. So wird ganz nach dem dem Motto, Learn a little, do a little  die  zum Studienanfang vorhandenen Mathematiklücken der Studierenden durch gezieltes Lernen und Üben überwunden.